.

.
Mein Roman "Ein Bett in Cornwall" ist als eBook in den Online-Buchshops erhältlich.

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Der Himmel über den Black Mountains

Am 13. Januar 2017 ist es soweit: Mein vierter Roman erblickt das Licht der Welt. Dieses Mal spielt die Geschichte am Fusse der Black Mountains in einem kleinen Ort namens Michaelchurch Escley. Die Bewohner des Dorfes im Golden Valley in Herefordshire entsprangen alle meiner Fantasie, auch wenn es diesen Ort tatsächlich gibt. (Psst... wenn Ihr Ferien in England auf dem Land machen wollt, ist dies ein Geheimtipp.)

Inspiriert hat mich auch ein Ereignis das Gareth Wyn Jones in einem YouTube Film gezeigt hat. Es ging dabei um eine Katastrophe die sich in Snowdonia (Wales) abgespielt hatte. Ein unerwarteter Schneesturm hatte dort tausenden von Schafen das Leben gekostet:

Die Geschichte liess mich nie ganz los. Anfang 2016 habe ich Gareth einfach mal angeschrieben und ihm  Löcher in den Bauch gefragt, was im März 2013 passiert war und was Schafe im Allgemeinen so bräuchten. Er hat mir gleich geantwortet und die Fragen beantwortet. Danke, Gareth! Ich hoffe, er verzeiht es mir, dass ich die Katastrophe kurzerhand in die Black Mountains umgesiedelt habe,  immerhin liegen die aber auch grösstenteils in Wales. Der Gareth in meiner Geschichte hat mit dem "richtigen" Gareth nur die Schirmmütze gemein, alles andere ist ebenfalls meiner Fantasie entsprungen.

Hier mein Klapptext zur Geschichte:

Eine unerwartete Erbschaft ermöglicht es Emma, ihren Traum vom Leben auf dem Land in die Tat umzusetzen. Mit Hilfe der Strickerinnen der Black Mountains, einem charmanten Tierarzt und seinem ungleichen Bruder, baut sie sich eine neue Existenz auf und gründet auf der ehemaligen Farm ihrer Tante Milly einen Gnadenhof für Tiere. Mit ihrem rosaroten Land Rover und ihren unkonventionellen tierschützerischen Ideen, stösst die Vegetarierin aus der Stadt bei den Farmern nicht nur auf Verständnis. Doch wie sehr man auf dem Land zusammenhält, erfährt Emma als nicht nur ihre Liebe, sondern ihr Leben in Gefahr gerät.

Und ein kleiner Textauszug:


»Oh nein, bitte nicht!« Emmas Flehen fand aber kein Gehör. Der Wagen blieb mitten auf der Straße stehen. Mist! Sie drehte den Zündschlüssel, doch der Motor rang sich lediglich ein Husten ab, setzte sich aber nicht in Bewegung. Vielleicht hätte sie beim Kauf doch jemanden mitnehmen sollen, der sich mit Autos auskannte, schimpfte Emma mit sich selbst. Es war zwar erst kurz nach sechs Uhr abends, aber um diese Jahreszeit war es bereits dunkel. Anders als in der Stadt wurden auf dem Land die Straßen nicht beleuchtet, und wenn dann noch weit und breit kein Haus in Sicht war, war es nachts tatsächlich zappenduster. Im Rückspiegel konnte Emma zwei sich nähernde Scheinwerferlichter ausmachen, doch wirklich beruhigen tat sie das nicht. Was, wenn der Typ im herannahenden Wagen ein Gewaltverbrecher war? Hastig griff Emma nach ihrer Handtasche und holte den Pfefferspray hervor. Sie steckte ihn sich in die Hosentasche und stieg aus dem Wagen. Es war eisig kalt, und ihr Atem verursachte kleine Wölkchen. Ihre Befürchtungen stellten sich als unbegründet heraus: Aus dem Auto stieg eine ältere Frau aus. »Oh je, sind Sie etwa liegengeblieben, meine Liebe?«, fragte sie mitfühlend.


Emma nickte. »Ja, ich hab keine Ahnung, was ihm fehlen könnte. Ich habe ihn erst gerade als Gebrauchtwagen gekauft.«


»Haben Sie denn noch Benzin im Tank?«


»Aber ja. Laut der Anzeige war noch mindestens ein Viertel des Tanks übrig.« Während die beiden redeten, fuhr ein weiterer Wagen ziemlich rasant von der anderen Seite heran, sodass Emma nun zwischen den beiden Wagen stand. Dieses Mal war es ein Mann, der in das Scheinwerferlicht des Wagens trat. »Gibt’s ein Problem oder macht ihr hier gerade ein Kaffeekränzchen?«


Die Frau lachte. »Sei nicht so frech, Ben! Die nette Frau ist mit ihrem Wagen liegengeblieben. Kannst du helfen?«


»Haben Sie noch Benzin im Tank?«, fragte Ben ebenfalls das Naheliegende.


»Ja, daran kann es nicht liegen.«


»Hmm, ich wurde zu einem Notfall gerufen und sollte dringend weiter. Aber wie es ausschaut, komme ich an Ihrem Wagen sowieso nicht vorbei. Öffnen Sie mal die Motorhaube«, sagte Ben und trat bereits vor den Land Rover.


»Ähm, wo macht man das?«, fragte Emma zurück.


Ben seufzte, öffnete die Tür auf der Fahrerseite und drückte einen Knopf. »Die Farbe Ihres Wagens ist ein Verbrechen, das wissen Sie, oder?«


Emma lachte etwas verlegen. Hinter dem Wagen der älteren Dame hatten sich inzwischen zwei weitere Fahrzeuge eingereiht. Himmel, war hier etwa Rushhour? Es war Emma so peinlich, für den Stau verantwortlich zu sein. Sie trat neben Ben, der mit der Taschenlampenfunktion seines Handys in den Motorraum des Land Rovers leuchtete. »Verstehen Sie wirklich was davon?«, fragte Emma misstrauisch, als sie beobachtete, wie er das Innere zwar ausleuchtete, aber nicht wirklich zu wissen schien, nach was er suchte.


»Nein«, grinste Ben. »Ich hatte gehofft, das Problem springe mich gleich an, wenn ich die Haube öffne. Ich glaube, es bleibt uns nichts anderes übrig, als den Abschleppdienst zu rufen. Mist, ich sollte wirklich dringend zu dem Notfall.«


»Es tut mir leid …«, versuchte Emma sich zum x-ten Mal zu entschuldigen.


»Was ist hier los?«, fragte ein ziemlich autoritär klingender Typ, der plötzlich hinter ihnen auftauchte.


»Oh, hallo, Jack«, begrüßte ihn Ben.


»Ben.« Der in eine Polizeiuniform gekleidete Mann nickte Ben ohne ein Lächeln zu. Dann richtete er seinen Blick auf Emma, die sich auf einmal fühlte, als hätte sie ein schweres Verbrechen begangen. Warum musste auch gleich die Polizei aufkreuzen wegen so einer Lappalie? »Madam, ist das Ihr Wagen?«


»Ähm ja. Er hat gestottert und blieb dann einfach stehen. Ich wollte hier nicht so ein Chaos veranstalten …«


Bevor sie sich noch mal entschuldigen konnte, meinte der Typ namens Ben: »Lass uns den Wagen zur nächsten Ausweichstelle schieben, Jack. Ich muss los, auf mich wartet eine Geburt.«


»Die Kuh kann bestimmt noch ein paar Minuten warten«, sagte Jack rüde und wandte sich dann wieder Emma zu: »Haben Sie noch Benzin im Tank?«


»Warum fragt mich das jeder?! Ich bin doch nicht doof! Natürlich habe ich noch Benzin im Tank, Herrgott noch mal!«, rief Emma nun empört. Sie fand diesen Jack unmöglich. Wie konnte er eine Gebärende einfach eine Kuh nennen und sie als komplette Vollidiotin hinstellen? Das Frauenbild dieses ungehobelten Kerls schien wohl ziemlich ramponiert zu sein.


Jack schnappte sich seine Taschenlampe aus der Weste, die er unter der warmen Polizei Jacke trug, und leuchtete in den Motorraum hinein.


»Es ist eine Hündin eine preisgekrönte noch dazu. Bill bringt mich um, wenn ich nicht bald bei ihm auf der Farm stehe. Nun lass uns dieses Teil endlich aus dem Weg schieben«, stellte Ben neben ihm klar.


Aha, Ben war also Tierarzt. Gut, dann war das mit der Kuh nicht ganz unbegründet, gestand Emma Jack zu.


»Wann haben Sie denn zuletzt getankt?«, fragte der Beamte, mit dem Kopf immer noch im Motorraum, und tat so, als hätte er Bens Einwand nicht gehört.


»Gar nicht. Der Verkäufer hat mir gesagt, der Tank sei voll, und ich musste ihm diesen auch bezahlen.«


Jack richtete sich wieder auf und leuchtete mit der Taschenlampe kurz in Emmas Gesicht. »Woher kommen Sie denn?«


Emma kniff geblendet die Augen zusammen. »London. Aber was hat das damit zu tun?«


»Hat jemand von euch einen Kanister Benzin dabei?«, rief Jack in die Runde und steckte seine Taschenlampe wieder weg.


»Ja, aber den brauche ich für meinen Traktor«, rief ein Typ drei Wagen hinter Emmas Land Rover.


»Na schön. Wir können alle hier warten, bis die Lady zur nächsten Tankstelle gelaufen ist und wieder zurückkommt, oder aber du stellst dich nicht so verdammt geizig an und rückst den Kanister raus, Alistair!«


»Wie oft noch: Es liegt nicht am Benzin! Laut Anzeige ist der Tank noch zu einem Viertel voll.« Warum wollte dieser ungehobelte Idiot das einfach nicht verstehen?


»Lady, ich will ja nicht Ihr Weltbild zerstören, aber wenn ich mir so Ihr rosafarbenes Irgendwas ansehe, dann hat der Typ Sie übers Ohr gehauen.«


»Was?! Wie kommen Sie denn auf diese absurde Idee?« Emma stemmte ihre Hände in die Hüften und schaute den Polizisten trotzig an.


»Die Reifen sind kaum noch straßentauglich es grenzt wohl schon fast an ein Wunder, dass Sie es ohne Panne die hundertsiebzig Meilen bis hierher geschafft haben. Der Motorraum sieht auch aus, als hätte man für den Wagen nicht besonders Sorge getragen, und ich will vermutlich gar nicht erst wissen, in welchem Zustand die Bremsen sind.«


Alistair trat mit dem Benzinkanister neben sie. »Soll ich gleich einfüllen?«


»Ja, mach mal. Musst ja nicht gleich den ganzen Kanister einfüllen. Nur so viel, dass die Lady mir bis zu Tonys Garage folgen kann.«


Emma griff in ihre Handtasche und suchte ihre Geldbörse heraus. Als Alistair den Kanister wieder absetzte, fragte sie: »Wie viel bin ich Ihnen schuldig?«


»Lassen Sie’s stecken. Hauptsache, Sie machen endlich den Weg frei«, brummte er. Mittlerweile hatte sich Jack auf den Fahrersitz gehievt und drehte den Zündschlüssel. Peinlich berührt musste Emma mitanhören, wie der Wagen tatsächlich augenblicklich ansprang.


»Aber die Anzeige war auf Viertel voll!«, rechtfertigte sich Emma.
*****
Ich hoffe, Ihr seid nun etwas neugierig geworden.

Habt alle einen guten Rutsch in ein spannendes, lesereiches, gesundes und kunterbuntes 2017!
Alles Liebe.
Alex



1 Kommentar:

  1. Liebe Alex,
    Du fragst, ob wir neugierig geworden sind! Und ob, das klingt richtig gut für meine Ohren, das gefällt mir sogar sehr!!! Was wird das Buch kosten? Wie könnte ich es beziehen?
    Über Dich selbst? Würdest Du es dann auch freundlicherweise signieren???
    Weißt Du was, ich werde Dich, respektve Deinen Blog jetzt sofort auf meine Lieblings-Blogliste setzen!!! Ich denke, Du hast nichts dagegen auf meiner Bogroll aufzutauchen??!!!
    Alles Liebe für Dich und ich warte gespannt auf Deine Antworten...denn ich möchte wissen, wie es weitergeht!!!
    Heidi

    AntwortenLöschen