Jo kam um die Ecke und
sah einen großen Lastwagen, von dem Pflanzen ausgeladen wurden. Duncan raste
von einer Palette voller Pflanzen zur nächsten und stieg schließlich selbst in
den Laster. „Eichen? Du hast Eichen bestellt?! Bist du völlig übergeschnappt!“
Liz schaute auf den
Boden und getraute keinen Pips von sich zu geben und Jo wurde langsam klar,
dass dies die Lieferung der von ihr bestellten Pflanzen für die Chelsea sein
musste. Auch wenn ihr Herz klopfte wie verrückt und sie sich am liebsten
verdrückt hätte, konnte sie Liz nicht zumuten, für das geradezustehen, was sie
anscheinend wieder verbockt hatte. Mutig trat sie hinzu.
„Duncan ...“
„Jetzt nicht, Jo! Liz,
wie kommst du dazu, meine Bestellung einfach abzuändern?!“
Jo trat nun zwischen
die beiden und schaute Duncan direkt in die Augen. „Nicht sie hat die
Bestellung vorgenommen, sondern ich.“
Einen Moment lang
blickte er sie verwirrt an, doch dann wurde er nur noch wütender. „Verdammt
noch mal, Liz! Du weißt doch, dass sie von Gärtnern keinen blassen Schimmer hat.
Du hättest sie nicht an so eine wichtige Bestellung ran lassen dürfen!“ Liz
wollte gerade den Mund öffnen, doch Jo kam ihr zuvor.
„Sie war krank und
hatte hohes Fieber!“
„Das ist kein Grund ...“
„Und ob das ein Grund
ist, du verdammter Skalventreiber!“ Nun war auch Jos Wut so groß, dass sie
jegliche Angst vor ihm verlor.
Duncan schaute sie
gefährlich an. „Sie hätte den Job an jemanden delegieren können, dem Pflanzen
ein Begriff sind. Jeder hier weiß doch, dass du keine Gärtnerin bist!“
„Und wenn du nicht so
eine Krakelschrift hättest und dir etwas mehr Mühe gegeben hättest, wäre der
Fehler auch nicht passiert!“
Jo hatte sich
unmerklich auf die Zehenspitzen gestellt, um auf Augenhöhe zu sein. Sie
standen sich so wütend gegenüber, dass Seamus lieber dazwischenging, bevor
etwas passieren konnte. Er hatte die zwei Streithähne von Weitem gehört und
sich auf den Weg zu ihnen gemacht, um den Grund dafür mitzubekommen.
„Holt mal tief Luft
ihr beiden! Wo liegt das Problem?“, fragte er betont ruhig.
„Dieses verrücke
Weibsbild scheint verhindern zu wollen, dass ich an der Chelsea teilnehme.
Anstelle von Eichblatthortensien hat sie Eichen – gottverdammte Eichen! - und irgend so eine Bauernhortensie bestellt. Anstelle
von Storchenschnabel Rozanne wurden die pinkigen Altweiber-Geranien geliefert
und ich mag gar nicht in den Laster schauen, welches Desaster da noch auf mich
wartet.“
Der Lastwagenfahrer
schien von dem Streit gänzlich unbeeindruckt und fuhr fort, die Pflanzen auszuladen.
„Halt!“, rief nun Duncan.
„Sie können die gesamte Ware gleich wieder einladen und mitnehmen.“
Der Fahrer blickte ihn
leicht abschätzig an. „Ne, die bleibt da. Denn bestellt ist bestellt, und wie Sie
auf dem Lieferschein sehen, sind es genau die Pflanzen, die bestellt wurden.“
Duncan drehte sich
wieder zu Jo um und funkelte sie wütend an. „Prima! Ganz wunderbar, Frau
Möchtegern-Gärtnerin! Du hast es geschafft, dass ich zum ersten Mal seit zehn
Jahren nicht an der Chelsea teilnehmen kann.“
„Ich mag vielleicht
keine Gärtnerin sein, aber in meiner Ausbildung als Köchin hat man mir
beigebracht, wie man aus dem was man hat, das Beste macht. So was scheint ihr
Gärtner nicht mit auf den Weg bekommen zu haben.“
„Du rätst mir jetzt
doch nicht allen Ernstes, der Queen eine Soup du Jour als Garten unter die Nase
zu halten, oder?“ Duncan trat einen Schritt auf sie zu und seine Stimme war
gefährlich leise. Erneut ging Seamus dazwischen, bevor er die kleine verrückte
Frau erwürgen konnte.
„Meine Soup du Jour
würde sie begeistern! Man kann aus wenigen Zutaten eine Delikatesse zubereiten,
wenn man weiß wie, aber anscheinend ...“
„Jo, es reicht!“, befahl
nun Seamus. „Nimm die Helleboren und geh zurück an die Arbeit und du, mein
Junge“, wandte er sich an seinen Neffen, „gehst jetzt nach Hause und nimmst
eine kalte Dusche, bevor du jemanden umbringst. Danach werden wir zusammen
überlegen, was wir noch retten können.“
Liz, die bisher
geschwiegen hatte, meinte nun kleinlaut: „Es tut mir leid, ich wusste wirklich
nicht, dass sie Köchin ist. Ich dachte, sie wäre halt nur noch nicht so
sattelfest in ihrem Beruf. Aber deine Handschrift ...“
„Lass es gut sein,
Liz“, warf Seamus schnell ein, bevor Duncans Wut sich nun auch noch gegen Liz
richten konnte.
„Danke, Jo, dass du
mir meine Karriere ruiniert hast!“, rief Duncan der davon stampfenden Jo nach. Mitten
in der Bewegung blieb sie stehen und drehte sich nochmal zu ihm um.
„Ich hätte echt nicht
gedacht, dass du so ein Feigling bist!“
Duncan wollte auf sie
zustürmen, doch Seamus hielt ihn zurück.
Auch diese Schweine hier spielen in dem Buch eine Rolle und sorgen sogar dafür, dass Jo eine Nacht in Untersuchungshaft landet. Die zweite Geschichte, ist ein bisschen weniger kitschig, dafür ... so hoffe ich zumindest ... lustiger. Ich hoffe, bald durchzusein mit den Korrekturen meiner beiden Testleserinnen (danke schön, Ihr Lieben!!!!) und die Geschichte dann dem Verlag einreichen zu können. Ob sie dann veröffentlicht wird, liegt noch in den Sternen.
Weniger weit weg liegt der 1. Advent und dazu kann ich Euch jetzt schon etwas verraten: Wir Autorinnen von Forever haben für unsere Leser und Leserinnen eine kleine Überraschung geplant. Ab dem 1. Dezember geht bis zum 22. Dezember jeden Tag ein Adventsfenster auf, in dem eine der Autorinnen einen Teil ihrer Geschichte veröffentlich und ein Goodiepaket versteigert. Am 24. Dezember werden dann unter allen Teilnehmenden je 5 Ebooks an 3 Gewinner verlost. Wo Ihr mitmachen könnt? Na hier.
Viel Glück, ich drück Euch die Daumen.
En liebe Gruess
Alex